Gewichtszunahme in der Menopause – was tun??

Published by Karin Schlintner on

GEWICHTSZUNAHME IM WECHSEL – WAS TUN?

Manche Menschen können anscheinend so viel essen wie sie wollen und werden trotzdem nicht dick. Andere hingegen ernähren sich ähnlich, führen einen vergleichbaren Lebensstil und trotzdem können sie dem Hüftgold beim Wachsen zusehen. Doch woran liegt das?

Die Antwort darauf glauben Forscher der Universität Lübeck herausgefunden zu haben. In einer Studie untersuchten sie die Zusammenhänge von Darm und Gewicht. Dabei kamen sie zum Ergebnis: Ob Menschen bei gleicher Ernährung schneller zunehmen als andere, hängt in starkem Maße von ihrer Darmflora ab.

Als Darmflora oder Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit der Bakterien, die den Darm bewohnen. Das ist eine beträchtliche Anzahl: rund 100 Billionen Bakterien und etwa 1.000 verschiedene Arten. Diese Mikroorganismen beeinflussen die Gesundheit wesentlich, indem sie auf die Verdauung und das Immunsystem einwirken. Wie sich die Darmflora eines jeden Menschen zusammensetzt, hängt von Faktoren wie Genen und Stress, aber besonders von der Ernährung ab.

Studie zeigt: Bakterien im Darm fördern das Abnehmen

Für ihre Studie entnahmen die Forscher Stuhlproben von 150 Testpersonen über einen Zeitraum von zwei Wochen. Daraufhin analysierten sie die Darmflora (Mikrobiom), indem sie die darin enthaltenen Darmbakterien bestimmten. Während der gesamten Testphase nahmen alle Teilnehmer die gleichen Mahlzeiten zu sich und das nur zweimal am Tag. Anschließend wurde ihr Blutzuckerspiegel gemessen.

Dabei zeigte sich, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien Einfluss auf den Anstieg des Blutzuckerspiegels und somit auch auf das Gewicht hatte. Das erklärt nach Ansicht der Forscher auch, warum einigen Probanden trotz identischer Kalorienzufuhr das Abnehmen leichter gelang als anderen. Aus ihren Ergebnissen hoffen sie nun, Ernährungstypen zu definieren, um Übergewichtigen gezieltere Ernährungsempfehlungen zu geben. Die Darmflora im Verdauungstrakt könnte hierbei der Schlüssel zu einer individuellen Ernährungstherapie sein.

Vielfältige Darmflora begünstigt Normalgewicht

Ein “artenreiches” Mikrobiom wirkt sich positiv auf das Gewicht aus: Je unterschiedlicher nämlich die Darmbakterien sind, desto besser funktionieren die Verdauungsvorgänge. Bereits 2013 hatten zwei  Ernährungswissenschaftler (Stanislav Dusko Ehrlich vom Französischen Institut für agrarwissenschaftliche Forschung (INRA) in Jouy en Josas und Oluf Pedersen von der Universität Kopenhagen) in einer Zwillings- und Familienstudie herausgefunden, dass bei geringer Bakterienvielfalt im Verdauungstrakt die Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit und Insulin-Resistenz steigt.

Mithilfe der Darmflora können die Bakterien den Appetit über mehrere Botenstoffe beeinflussen. Der Bakterienmix ist aber auch dafür verantwortlich, wie viele Kalorien aus der Nahrung gezogen werden und ob bestimmte Enzyme aktiviert werden, die Fettpolster anlegen.

Darmflora über die Ernährung aufbauen

Bei Menschen mit vielfältiger Darmflora sind gesundheits- und verdauungsfördernde Bakterien wie beispielsweise Bifidobakterien und Lactobacillen in der Mehrzahl. Bei den Menschen mit geringer Vielfalt im Verdauungstrakt dominieren dagegen die Bakterienarten Bacteroides, Parabacteroides und Bakterien, die mit Entzündungsreaktionen des Körpers in Verbindung stehen. Auch Firmicutes-Bakterien überwiegen bei Übergewichtigen. Firmicutes haben die Eigenschaft, dass sie Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate, die eigentlich unverdaulich sind, abbauen können. Dadurch entstehen im Darm viele kleine Kohlenhydrate, viel mehr als in einem Darm mit einem optimalen Bakterienverhältnis. Diese kleinen Kohlenhydrate nimmt der Mensch dann zusätzlich zu seinen gegessenen Kalorien auf.

Typische Symptome einer gestörten Darmflora sind:

  • Blähungen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Verstopfungen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Allerdings ist eine gestörte oder eintönige Darmflora kein Schicksal. Über eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten lässt sie sich aufbauen. Welche Bakterien sich im Darm vermehren, beeinflusst die Nahrung. So reduziert zum Beispiel Salz die gesunden Milchsäurebakterien, weshalb eine salzarme Ernährung eine gesunde Darmflora fördern kann. Auch Fett tut der Darmflora nicht gut.

MOPPELBAKTERIEN ZIEHEN MEHR KALORIEN AUS DER NAHRUNG

Darauf stieß ein Forscherteam um den Biologen Jeffrey Gordon in den Laboren der Washington Universität in St. Louis. (1) Vergleiche der Darmflora von fettleibigen Mäusen und ihrer mageren Geschwister sowie von adipösen und schlanken menschlichen Probanden belegen, dass bei Adipositas das Verhältnis der beiden dominierenden Bakterienstämme Bacteroidetes und Firmicutes in Schieflage gerät. Der Mikrobenmix ist dafür verantwortlich, wie gut oder schlecht wir unser Essen ausnutzen und wie viele Kalorien aus der Nahrung gezogenwerden. Nimmt die Zahl der Firmicuten nur um 20 % zu, dann werden Tag für Tag 10 % mehr Kalorien in den Körper geschleust. (4) Das hört sich zunächst nicht viel an, summiert sich aber im Laufe eines Jahres auf rund acht zusätzliche Kilos. Gleichzeitig geht mit steigenden Pfunden die bakterielle Vielfalt im Verdauungstrakt verloren. Mit einem Darmtest kann man neuerdings die Verteilung der Moppelbakterien Firmicutes und der Rank-und-Schlank Keime Bacteroidetes anhand einer Stuhlprobe überprüfen lassen und – wenn notwendig – entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten, mit denen sich die Darmflora wieder in Richtung „schlank“ programmieren lässt.

DARMFLORA UBERGEWICHTIGER MENSCHEN MACHT SCHLANKE MÄUSE DICK

Nun stellt sich die Frage nach der Henne und dem Ei. Haben Übergewichtige eine andere Darmflora, weil sie sich anders ernähren, häufiger zu Fastfood und Süßigkeiten greifen? Oder tragen die Mikroorganismen im Darm tatsächlich die Schuld, wenn man die Pfunde nicht mehr los wird? Antworten darauf gab die Übertragung von Kotpellets übergewichtiger Mäuse auf ihre schlanken Artgenossen. Innerhalb kürzester Zeit legten diese – bei gleichem Futter – deutlich an Gewicht zu. Um genetische Faktoren auszuschließen, suchte man nun menschliche Zwillingspaare, von denen einer schlank war und der andere zu Übergewicht neigte und transferierte deren Darmkeime auf zwei Gruppen schlanker Mäuse. Wie erwartet wurden die Tiere mit dem „dicken“ Mikrobiom rasch adipös, die anderen futterten die gleiche Menge Körner und blieben dennoch rank und schlank. (1)

FAST FOOD FÜTTERT DIE FALSCHEN BAKTERIEN

Doch was stört die natürliche Balance im Darm? Der Verdacht fällt schnell auf unseren modernen westlichen Lebensstil mit einer ballaststoffarmen und fettreichen Ernährung. Denn die schlankmachenden Keime im Darm benötigen spezielle Pflanzenfasern, so genannte Präbiotika, um zu wachsen und zu gedeihen. Enthalten sind diese unter anderem in Hülsenfrüchten, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Endiviensalat, Haferflocken und Lauchgemüse, Nahrungsmittel also, die man in der modernen Fastfoodküche meist vergeblich sucht.ANTIBIOTIKA ALS URSACHE FUR GEWICHTSZUNAHME

Aber auch Antibiotika haben die Mikrobiomforscher ins Visier genommen, denn nichts stört den Darmfrieden so nachhaltig wie die Keimkiller. Aus der Viehzucht weiß man seit den 1940er Jahren, dass niedrig dosierte Antibiotika zu schnelleren Masterfolgen führen. Auch beim Menschen lassen sich die Folgen an der Waage ablesen: Babys, die in den ersten sechs Lebensmonaten Antibiotika erhielten, waren im Alter von drei Jahren sowie zur Einschulung häufiger übergewichtig. Erwachsenen geht es – trotz ihrer deutlich stabileren Darmflora – ähnlich. Von 48 Männern, die sich nach einer Operation einer sechswöchigen Antibiotikabehandlung unterziehen mussten, wiesen ein Jahr später 17 Personen einen Anstieg des BMI (Body Mass Index) um mehr als 10 % auf, fünf waren sogar adipös geworden. Bei den 48 Männern der Vergleichsgruppe, die keine Medikamente erhielten, ließ sich nur bei einer Person eine Gewichtszunahme feststellen. (2)

DIE DARMFLORA MIT MESSER UND GABEL STÄRKEN

Kümmert man sich nach einer Antibiotikabehandlung nicht um die Regeneration der Darmflora, dauert es rund sechs Monate, bis der ursprüngliche Zustand weitgehend wiederhergestellt ist. Bei zwei oder mehr Therapien innerhalb eines Jahres weist die Reihe der Mikroorganismen auch zwei Jahre später noch deutliche Lücken auf, die dann nicht selten von Stämmen besetzt werden, die Entzündungen und Stoffwechselstörungen fördern. Was liegt also näher, als Ordnung in den Darm zu bringen, wenn man abnehmen möchte? Wird die Ernährung umgestellt, lassen sich bereits nach wenigen Tagen messbare Veränderungen feststellen. Die Diversität der Darmflora nimmt zu, das Verhältnis zwischen Bacteroidetes und Firmicutes entwickelt sich günstig und Entzündungen gehen zurück, sobald mehr Ballaststoffe und weniger Fett, Süßstoffe und Emulgatoren auf den Teller kommen.

MIT PRO- UND PRABIOTIKA DAS ABNEHMEN UNTERSTUTZEN

Unterstützt werden kann diese günstige Entwicklung durch Nahrungsergänzungspräparate, die sowohl darmfreundliche Keime (Probiotika) als auch präbiotische Ballaststoffe als „Bakterienfutter“ enthalten. Dass das funktioniert, konnten deutsche Wissenschaftler an der Hochschule in Coburg in einer Studie mit stark übergewichtigen Teilnehmern nachweisen. Mit Hilfe eines Nahrungsergänzungsmittels aus Pro- und Präbiotika ließ sich nach vier Wochen ein Rückgang der „Moppel-Bakterien“ nachweisen und nach acht Wochen setzte dann bei den Teilnehmern, die die Nahrungsergänzung zu sich nahmen, eine deutliche Gewichtsabnahme ein. In der Placebogruppe kam es zu keiner nennenswerten Gewichtsreduktion. Außerdem waren die Stresshormonspiegel in der Gruppe, die das Präparat eingenommen hatte, deutlich gesunken – nicht jedoch bei den Teilnehmern, die nur ein Scheinpräparat erhielten. […] Etwas weniger Hygiene, etwas mehr Schmutz, etwas weniger Stress, etwas mehr Bewegung und häufiger mal wieder selber kochen – das alles kann dazu beitragen, aus einer öden Darmflora wieder blühenden Bakterien- Landschaften zu machen. Durchhaltevermögen ist aber notwendig, denn bis sich das Mikrobiom stabilisiert hat, kann es Monate dauern.

QUELLENANGABEN
1) www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3829625/
2) journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0009074 3)
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22634320
4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3127503/

5) hajoona.com – Intern

Meine persönliche Lösung: https://karinschlintner.hajoona.world/

Für mehr Infos, eine persönliche Beratung oder eine Kooperation: gerne unter:

Praxis: www.easymeno.com

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+436642434242

(Quelle: Auszüge aus einer Kopie des Skriptums: “ihr gesundes Mokrobiom” ergänzt und erweitert durch Mag. MBA Karin Schlintner)


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